Wir brauchen eine neue Aufklärung.

“Was hält unsere Welt wirklich zusammen?” Flammarions Holzstich aus “L’Atmosphère. Météorologie populaire”, 1888. (Quelle: Unbekannter Künstler, Reproduktion Hugo Heikenwaelder, CC by S.A. 2.5)

Die kulturhistorisch höchst bedeutsame Epoche der Aufklärung – ab 1680 – beendete das Mittelalter und eröffnete die Neuzeit.
Die alles beherrschende, oppressive Dogmatik der christlichen Kirche wurde quasi hinweggefegt vom befreienden Geist der Vernunft – letztendlich der Logik.  Folgen waren eine Befreiung des Geistes und eine Explosion der Naturwissenschaften.

Und heute?

Die Vernunft und die Logik waren so erfolgreich, dass wir heute unter einer Logikdominanz leiden: Vernunft, Sachlichkeit und Logik haben derart fundamental alle Wissenschafts- und Lebensbereiche durchdrungen, dass wiederum diese oppressiv wirken; und das, obwohl die Logik nur circa 20 % der Intelligenzpotentiale des Menschen beansprucht. Die anderen 80 % liegen nicht nur teilweise brach, sie werden negiert und sogar unterdrückt.

Mit den Folgen, dass wir zwar durchaus wohlhabend, dabei aber unglücklich sind. Dass wir teilweise psychisch erkranken, bestimmte physische Erkrankungen einfach nicht heilen können, wie Depressionen, Angstneurosen, Alzheimer und Parkinson. Dass wir im Konsumrausch Flora und Fauna schlichtweg misshandeln und unsere eigenen Lebensgrundlagen auf unserem Planeten zerstören.

Unsere Selbsttäuschung durch immer neue materielle Erfolge verstellt unseren Blick darauf, dass wir unsere Freiheits-, Intelligenz- und Glückspotentiale auch nicht annähernd ausleben.

Und das alles durch eine flächendeckende Dominanz des logischen Denkens – bis hinein in die Dimension der Sinnlosigkeit.

Und dies alles vollkommen selbstinduziert, ohne äußerliche Zwänge. Wir müssen heraus aus dieser kognitiven Selbstverzwergung.

Wir brauchen dringend eine neue Aufklärung.